Tischner: Ländlicher Raums muss oberste Priorität haben

Für mich hat die Stärkung des ländlichen Raums in unserer Region oberste Priorität!

Die vorgeschlagenen Festlegungen im Entwurf des Regionalplanes Ostthüringen führen eher zu einer weiteren Ausdünnung des ländlichen Raums statt ihn zu fördern und zu stärken. Zentralismus kann kein Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum sein. Diese Planung ist aus meiner Sicht derzeit nicht zustimmungsfähig. Gerade in jüngster Zeit erlebe ich immer wieder mehr Nachfrage nach Bauplätzen für junge Familien im ländlichen Raum, die Kita-Plätze sind ausgelastet, die Schülerzahlen in den Grundschulen steigen und die Unternehmen suchen Fachkräfte.

Das Prinzip der zentralen Orte – Oberzentrum, Mittelzentrum, Grundzentrum – hat in seiner Auslegung im Regionalplan eklatante Schwächen bei der Wirkung in der Fläche. Vor allem im Bereich der jetzigen Verwaltungsgemeinschaften ist die geringe Zahl der Grundzentren ein schwerwiegender Kritikpunkt mit problematischen Folgen für die weitere Entwicklung unserer Gemeinden sowie der gesamten Region.

Die Grundzentren Berga/Elster, Münchenbernsdorf, Ronneburg, Weida, Auma-Weidatal und Bad Köstritz sollen zukünftig allein und zentral der Deckung des qualifizierten Grundbedarfs, d.h. Funktionen der Daseinsvorsorge mit überörtlicher Bedeutung, dienen. Daraus würde sich nach der Planung ergeben, dass Schulen, Kindertagesstätten, Arztpraxen oder soziale Einrichtungen sowie Sportanlagen, Dorfgemeinschaftshäuser künftig nur noch im zentralen Ort gefördert werden. Wo bleibt dann die Lebensqualität in der Fläche? Was ist mit Einrichtungen, die sich um das Grundzentrum herum schon entwickelt haben?

Als Landtagsabgeordneter unserer Region werde ich mich dafür einsetzen, dass Gemeinden und Gemeindeverbände, die nicht als zentrale Orte ausgewiesen müssen als, ländliche Räume mit Grundversorgung zur Deckung des Grundbedarfs, von Lebensqualität und Identität im ländlichen Raum definiert werden.

Christian Tischner