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Tischner: „Spracherwerb muss an erster Stelle stehen“

„Die Zahlen schnellen hoch und jeden Tag kommen mehr Schüler an unsere Schulen. Da kann Thüringen nicht nur auf ausgebildete Deutschlehrer aus der Ukraine warten, um den Bedarf zu decken. Wir müssen die Kapazitäten breit anheben“, sagte Tischner. Die vom Bildungsministerium geplante Vereinfachung bei der Vorlage notwendiger Dokumente durch die Ukrainischen Lehrkräfte könne hier nur ein erster Schritt sein. „Zumindest in größeren Thüringer Städten müssen wir schnell über pädagogische Willkommensgruppen nach Bayerischem Vorbild nachdenken. Steigen die Zahlen weiter wie zuletzt, können die Ukrainischen Schüler nicht mehr überall in den regulären Klassen mitunterrichtet werden. In diesem Fall ist es sinnvoller, sich zunächst intensiv auf den Spracherwerb zu konzentrieren um dann gemeinsam in das deutsche Schulsystem hineinzufinden“, ist der CDU-Politiker überzeugt.

Hintergrund:

Laut Medienberichten stieg die Zahl der Ukrainischen Schüler an Thüringer Schulen binnen Wochenfrist um 542 auf 1258 Kinder und Jugendliche. In Bayern, wo die Zahlen noch deutlich höher liegen, wurden laut Angaben der dortigen Landesregierung bereits rund 1.000 Pädagogische Willkommensgruppen eingerichtet und dafür mehr als 2.500 „Willkommenskräfte“ gewonnen. Über speziell hierfür eingerichtete Steuerungsgruppen erhalten die Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine unbürokratisch Bildungsangebote. Die lokalen Steuerungsgruppen sorgen zudem für eine gleichmäßige Verteilung auf die Schulen und kümmern sich auch um die Vermittlung geeigneter Unterstützungskräfte. Auch wurde eine eigene Website eingerichtet, die um weitere Lehrer und Unterstützungskräfte wirbt und alle notwendigen Informationen gebündelt zusammenträgt.