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Thema Ärzte und medizinische Versorgung treibt alle um in Ronneburg

Immer mehr Patienten haben keinen Arzt

Ronneburg. Das Thema Ärzte und medizinische Versorgung in Ronneburg treibt Jeden hier um. Die Altersstruktur im niedergelassenen Bereich ist hoch, der Druck auf die Hausärzte wird immer stärker. Immer mehr Patienten haben keinen Arzt in der Stadt. Die Situation in der Pflege und bei den Apotheken ist angespannt. Grund genug für Landtagsabgeordneten Christian Tischner (CDU) während seiner Sommertour am 16. August 2023 im „Gambrinus“ einen Gesundheitspolitischen Stammtisch mit Ärzten, Apothekern, Pflegediensten und dem Gesundheitsexperten der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Christoph Zippel, einzuberufen.

Wie schafft man es, den Standort attraktiv für junge Mediziner zu machen? Mit der Landarztquote, die die CDU schon 2019 für die Uni Jena beantragt hatte, wurde ein Weg aufgezeigt. 2020 ist sie fraktionsübergreifend beschlossen worden. Dann lag der Landtagsbeschluss im Ministerium. Erst 2023 ist er eingebracht worden, so dass die Verpflichtung zur Niederlassung frühestens 2024/25 wirksam werden könnte. „Die Landesregierung darf den Versorgungsmangel im ländlichen Raum nicht länger ignorieren und muss Landtagsbeschlüsse endlich umsetzen“, sind die CDU-Landtagspolitiker einig. Analog könnte man mit Pharmazeuten verfahren, da die Probleme ähnlich auf uns zukommen. Um Hausärzte zu entlasten, könne man Dienstleistungsverträge zu Abrechnungen und Bestellsystem beispielsweise über das Klinikum anbieten.

Ein großes Problem sind die Kosten in der Pflege. Die Investitionskosten, die hier auf die Hilfebedürftigen umzulegen sind, sollte das Land übernehmen, wie die Ronneburger Praktiker meinen. Ebenfalls ein Fakt, der im CDU-Antrag stehe, wie Zippel versicherte. Der notwendige Pflegedeckel, der Mangel bei Fachkräften in Zahnarzt- und anderen Praxen, die schleppende Anerkennung der Abschlüsse ausländischer Ärzte, die Arbeit der Kassenärztlichen Vereinigung - viele Themen wurden in Ronneburg an diesem Abend noch diskutiert. Ein Austausch, der die Sorgen aber auch Lösungsansätze auf den Tisch brachte. So schlug Dr. Uli Schäfer vor, mit jungen Medizinstudenten eine Tour im ländlichen Raum zu machen, um Praxen anzubieten. Darüber hinaus soll auch die Busverbindung nach Pölzig zu einem dortigen Arzt auf den Prüfstand kommen.