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Apothekensterben stoppen

Tischner: „Effektive Maßnahmen gegen das Apothekensterben in Thüringen ergreifen“

Die CDU-Fraktion macht die Situation der Apotheker zum Thema einer Aktuellen Stunde im Landtag. „Die Ramelow-Regierung und die Ampel müssen endlich effektive Maßnahmen gegen das Apothekensterben im ländlichen Raum in Thüringen ergreifen. Dazu gilt es, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken. Insbesondere die Personalsituation und Nachwuchsgewinnung müssen endlich Priorität bekommen“, betont Christian Tischner, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender deutlich. Gleichzeitig forderte er die Landesregierung auf, am Freitag im Bundesrat einer gemeinsamen Initiative von Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zuzustimmen (Drucksache 103/24). Ziel ist eine Verbesserung der Arzneimittelversorgung angesichts der anhaltenden Lieferengpässe unter anderem durch Gesetzesänderungen, die den unkomplizierten Import von Arzneimitteln ermöglichen.

Als Maßnahmen auf Landesebene fordert Tischner mehr Pharmaziestudienplätze, um die Nachwuchsprobleme in den Griff zu bekommen: „Wir müssen schnellstens den Ausbau des pharmazeutischen Instituts in Jena vorantreiben, um die Plätze massiv aufzustocken. Bis zu vier Bewerber rangeln sich um einen Platz, dieser Zustand muss behoben werden.“ Damit gut ausgebildete Pharmazeuten Thüringen nicht den Rücken kehren, fordert Tischner zudem eine „Landapothekerquote“ – entsprechend der Landarztquote, die ebenfalls auf eine CDU-Initiative zurückgeht und deren Umsetzung aktuell im Gesundheitsausschuss beraten wird. „Apothekensterben, Lieferengpässe, fehlender Nachwuchs oder die überbordende Bürokratie machen den Pharmazeuten zu schaffen. Es ist fünf vor 12 und wir müssen hier handeln, ehe bei der Grundversorgung langsam die Lichter ausgehen“, warnt Tischner.

Hintergrund:

Zwischen dem Jahr 2011 und dem ersten Halbjahr 2023 sank die Zahl der Apotheken in Thüringen um 13,2 Prozent. Während im Jahr 2011 noch auf 875 Einwohner eine Apotheke kam, ist diese Zahl auf über 1.100 Thüringer gestiegen. Etwa jeder fünfte Apothekenleiter gab seit dem Jahr 2011 seine Selbstständigkeit auf. Dieser Rückgang verteilt sich nicht gleichmäßig auf Stadt und Land: Vor allem kleine Apotheken auf dem Land sind betroffen. So liegt die Apothekendichte im Postleitzahlengebiet 991 nur noch bei einer Apotheke je 124,9 km².